“Alle sind bei Facebook, also müssen wir da auch sein!” – “Wir sollten Snapchat Marketing machen. Der Praktikant nutzt das doch, der soll mal machen.” – “Wie funktioniert Twitter? Da kann man doch schnell News verbreiten, oder? Das probieren wir jetzt mal aus.”
In meiner täglichen Arbeit als “Social Media Artist” (klingt komisch, aber “Experte” werde ich mich NIE nennen und “Berater” klingt zu öde) höre ich teilweise wirklich die abstrusesten Sprüche und Begründungen.
Wenn es um Social Media geht, erspart es dir einiges an Arbeit, wenn du es von Beginn an professionell angehst oder dir professionelle Hilfe holst.
Ja, Probieren geht über Studieren. Aber man sollte auch von Fehlern anderen lernen.
In diesem Artikel fasse ich dir die 14 größten Fehler im Social Media Marketing zusammen und gebe dir womöglich Tipps, wie du sie vermeidest:
1. Fake Follower kaufen
Mich schüttelt es immer wieder, wenn ich fünf- oder gar sechs-stellige Follower-Zahlen auf Unternehmensseiten sehe, obwohl die Interaktionsraten der letzten Beiträge nicht mal mit meinem Dorf-Fußballclub mithalten können. Ehrlich währt schon immer am längsten!
2. Praktikanten die Kanäle betreuen lassen
Egal wie engagiert die jungen Kollegen sein mögen, ihnen fehlt das Know-How für eine professionelle Nutzung von Social Media. Als “Spielertrainer” vom FC SELFIE, mit dem wir u.a. auch Bundesliga-Spieler in Sachen Social Media beraten, spreche ich aus Erfahrung:
Nur, weil jemand im Privaten gut vernetzt ist und mehrere Plattformen zum Chatten nutzt, weiß er noch lange nicht, wie er im Berufsleben mit einer Zielgruppe interagiert.
3. Alle Hoffnung in ein Netzwerk legen
Es ist keine gute Idee, nur auf ein Netzwerk oder eine Plattform zu setzen. Je klüger du deine Kanäle wählst, umso bessere Resultate erzielst du.
4. Jedes Netzwerk bespielen wollen
Das ist nicht das Gegenteil von Fehler Nummer 3. Irgendwo in der Mitte und hinter ein paar fundierten Überlegungen deiner optimalen Social-Media-Strategie liegt die Wahrheit.
5. Der selbe Content in allen Netzwerken
Eine Zeit, in der es cool war, das Facebook-Posting auch zu twittern, gab es nie! Jedes Netzwerk funktioniert (wenn auch manchmal nur leicht) anders. Nutze diese Unterschiede, anstatt sie zu ignorieren!
6. Fehlende Wertschätzung deiner Community
Deine Follower und Fans werden nicht über eine längere Zeit wohlwollend aktiv auf deinen Kanälen sein, wenn du sie nicht von Zeit zu Zeit dafür belohnst. Dabei musst du gar kein Geld für ein Incentive in die Hand nehmen, sei einfach kreativ. Deine Follower sind Menschen wie du und ich…
7. Bewährte Marketing-Strategien missachten
Marketingfachmänner “für irgendwas mit Internet” unterschätzen nicht selten die Bedeutung von althergebrachten Marketing-Erfahrungen. Technologie verändert sich, aber die Menschen bleiben gleich.
Nicht ohne Grund haben z.B. diese berühmten Henry Ford-Zitate noch immer ihre Gültigkeit:
Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.
Fünfzig Prozent bei der Werbung sind immer rausgeworfen. Man weiß aber nicht, welche Hälfte das ist.
Wenn Sie einen Dollar in Ihr Unternehmen stecken wollen, so müssen Sie einen weiteren bereithalten, um das bekannt zu machen.
8. Im Ton vergreifen
Je persönlicher du kommunizierst, umso besser. Denn es ist weder “deine Seite, auf der deine Regeln gelten” (typischer Kommunikations-Fehler im Social Media-Krisenmanagement #nestle), noch wirst du mit Werbeslogans bei deiner Community punkten. Und das Netz vergisst bekanntlich nie!
9. Die Gefahr von Shitstorms unterschätzen
Egal wie wachsam und sensibel du deine Social-Media-Strategie verfolgst, die nächste Krise kommt bestimmt. Selbst der kleinste Fehler kann einen Shitstorm auslösen und wenn du es unterschätzt oder darauf nicht vorbereitet bist, hast du keine Kontrolle mehr darüber.
10. Deine Community mit zu viel Inhalt nerven
Bombardiere deine Community nicht dauerhaft mit Beiträgen. Liefere lieber weniger, aber für deine Nutzer wertvollere Beiträge. (In diesem Artikel erkläre ich dir wie du deine Facebook-Reichweite verbessern kannst).
11. Zu früh die Flinte ins Korn werfen
Sei nicht zu ungeduldig mit deiner Social Media-Aktivität. Du kannst nicht “im Vorbeigehen” eine Community aufbauen oder deine Marke bei Facebook & Co. etablieren.
Es wird länger als zwei Woche und auch länger als zwei Monate dauern. Gut Ding will Weile haben… ?
12. Influencer wie PR-Journalisten behandeln
Das Social Web tickt anders als du es vielleicht aus dem PR-Bereich gewohnt bist. In der Kommunikation mit Influencern und Bloggern musst du nach ihren Regeln spielen: Respektiere ihre Unabhängigkeit.
13. Trolle füttern
Mit wachsender Reichweite, kommen sie leider auch wie die Wespen zum Bienenstich: die Trolle. Und zu viel Aufmerksamkeit auf ihre destruktiven Beiträge, kostet dich Zeit und Nerven. Deshalb gilt: “Don’t feed the troll.”
14. Fehlende Kontrolle
Der beste Redaktionsplan und gutes Community-Management bringen nichts, wenn du nicht deine Statistiken im Blick hast. Setze dir Ziele und kontrolliere regelmäßig die Entwicklung deiner Kanäle, um frühzeitig reagieren zu können
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